Krankheitsbild: Spondylolisthese (Gleitwirbel)

Krankheitsbild: Spondylolisthese (Gleitwirbel)

Wenn ein Rückenwirbel instabil wird und sich verschiebt, kann eine Spondylolisthese vorliegen, ein sogenannter Gleitwirbel.

Was ist eine Spondylolisthese?

Der deutsche Begriff für Spondylolisthese ist Gleitwirbel. Eine Spondylolisthese entsteht, wenn ein Rückenwirbel instabil ist und sich aus seiner normalen Lage verschiebt. Der Wirbel kann dann nach vorne oder hinten gleiten. Gleitwirbel treten oft im Bereich der Lendenwirbelsäule auf.

Welche Symptome verursacht ein Gleitwirbel?

Nicht immer macht sich eine Spondylolisthese bemerkbar. Wenn aber beispielsweise der Gleitwirbel auf eine Nervenwurzel drückt, können folgende Beschwerden auftreten:

  • Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Diese breiten sich oft gürtelartig von hinten nach vorne aus.
  • Gefühl einer Instabilität im Rücken
  • Neurologische Beschwerden wie Beweglichkeits-, Empfindungs- und Reflexstörungen, die bis in die Beine ausstrahlen können.

Wann entsteht eine Spondylolisthese?

Ein Wirbel kann verrutschen, wenn ihn die umgebenden Bänder, Muskeln und Gelenke nicht ausreichend stützen.

Mögliche Ursachen für einen Gleitwirbel sind:

  • Angeborene Instabilität, zum Beispiel durch Fehlbildungen
  • Abnutzung im Bereich der Wirbel (degenerative Spondylolisthese). Diese entsteht beispielsweise, weil die Bandscheiben mit zunehmenden Alter dünner werden.
  • Eine extreme Belastung der Wirbelsäule, besonders wenn diese nach hinten überdehnt wird. Dies betrifft oft Sportler.
  • Verletzungen oder Knochenerkrankungen im Bereich der Wirbelsäule
  • Komplikationen nach Rückenoperationen

Ein erhöhtes Risiko für eine Spondylolisthese besteht bei untrainierten Menschen mit einer schwachen Rückenmuskulatur sowie bei bestimmten Sportarten wie Gewichtheben, Speerwerfen oder Turnen.

Wir behandeln Patienten mit Spondylolisthese konservativ, das heißt ohne Operation. Wir führen sowohl Akut- als auch Reha-Behandlungen durch.

Wie wir eine Spondylolisthese (Gleitwirbel) behandeln

  • genaue Untersuchung und Diagnosesicherung
  • Abklärung, ob eine Operation notwendig ist. Falls nötig, empfehlen wir eine geeignete Klinik.
  • Physiotherapie und Schmerzbehandlung
  • Ziel ist es, Ihre Beschwerden zu lindern und zu verhindern, dass sich die Schmerzen auf Dauer verfestigen.

Nach der akutmedizinischen Behandlung der Spondylolisthese schließt sich oft eine Reha an. Diese zielt darauf ab,

  • Krankheitsfolgen zu verringern bzw. zu beseitigen.
  • gestörte Funktionen (z. B. Beweglichkeit) zu verbessern.
  • Sie dabei zu unterstützen, selbstständig in Ihrem Alltag zurechtzukommen.
  • Ihre Erwerbsfähigkeit zu erhalten oder wieder herzustellen.

Vor allem im Akutbereich ist die genaue Diagnosestellung einer Spondylolisthese wichtig. Bei Bedarf nutzen wir unsere diagnostischen Methoden auch bei Reha-Patienten.

  • fachübergreifende Untersuchung im interdisziplinären Zentrum für Rheumatologie, Wirbelsäulenleiden, Neuroorthopädie und Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Aufnahmegespräch, hier klären wir Fragen wie:
    • Wann haben Sie Beschwerden durch den Gleitwirbel?
    • Haben Sie Gefühls- oder Beweglichkeitsstörungen?
    • Machen Sie Sport?
    • Was haben Sie bislang gegen die Schmerzen unternommen?
  • Untersuchung der Wirbelsäule: Gibt es Fehlstellungen? Wie ist die Muskulatur ausgebildet? Wo genau sind die Schmerzen? Wie beweglich ist die Wirbelsäule?
  • bildgebende Untersuchungen wie Röntgen und Computertomographie
  • Labordiagnostik, etwa um entzündliche Vorgänge festzustellen
  • wenn nötig weitere Untersuchungen, etwa mit einem speziellen Verfahren zur Darstellung des Rückenmarkskanals und den ihn umgebenen Strukturen
  • bei Bedarf psychosomatische Untersuchungen, um mögliche Zusammenhänge zwischen körperlichen und psychischen Beschwerden festzustellen

Ziel sowohl der Akut- als auch Reha-Behandlung bei Spondylolisthese ist es, Ihre Lebensqualität zu verbessern und Ihre Schmerzen langfristig zu lindern.

Die Behandlung einer Spondylolisthese (Gleitwirbel) wird auf Ihre Beschwerden abgestimmt und umfasst beispielsweise:

  • Schmerztherapie: Schmerzmittel, entzündungshemmende und muskelentspannende Medikamente
  • Physiotherapie: Rumpf-stabilisierende Krankengymnastik, insbesondere Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur Schulungen zum Umgang mit den Schmerzen
  • weitere Therapien, zum Beispiel manuelle Therapie, Massagetherapie, Elektro- und Ultraschalltherapie, Hydrotherapie, Wärme- und Kälteträgertherapie
  • bei Bedarf psychologische Unterstützung

Wer Sie behandelt

Andreas Leipold-Weißenfels

Andreas Leipold-Weißenfels

Chefarzt Physikalische und Rehabilitative Medizin

MEDICLIN Seidel-Klinik

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Rezeption

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