Krankheitsbild: Somatoforme Schmerzstörung

Krankheitsbild: Somatoforme Schmerzstörung

Menschen mit einer sogenannten somatoformen Schmerzstörung leiden immer wieder unter Schmerzen, für die keine körperliche Ursache festgestellt werden kann.

Was ist eine somatoforme Schmerzstörung?

Bei einer somatoformen Schmerzstörung treten wiederholt starke Schmerzen in verschiedenen Körperregionen auf, ohne dass eine körperliche Ursache festgestellt werden kann. Für die Diagnosestellung der somatoformen Schmerzstörung müssen die Schmerzen mindestens sechs Monate bestehen und somatische (vom Körper ausgehende) Ursachen ausgeschlossen sein. In der Regel ist das Auftreten der Schmerzen gekoppelt mit schweren psychosozialen oder emotionalen Belastungen.

Oft werden die Krankheitsbilder Fibromyalgie und somatoforme Schmerzstörung gleichgesetzt, da beide sehr ähnliche Symptome aufweisen und die Ursachen jeweils unklar sind. Fibromyalgie beschreibt ein chronisches Schmerzsyndrom, das Muskeln, Sehnen und Bänder betrifft und keine Entzündungszeichen aufweist.

Ursachen für eine somatoforme Schmerzstörung

Die genauen Ursachen der somatoformen Schmerzstörung sind ungeklärt. Häufig sind Traumata, akute belastende Lebenssituationen oder schwierige Verhältnisse mit den Eltern in der Kindheit die Auslöser. Grundsätzlich gilt hier „Seelenschmerz macht Körperschmerz“: Je schlechter der mentale Zustand des Patienten, umso schlimmer können sich die Schmerzen äußern.

Symptome

Betroffene einer anhaltenden somatoformen Schmerzstörung leiden unter quälenden Schmerzen, die sich als Stechen, Brennen oder Ziehen in einer oder mehreren Körperregionen äußern und über mehrere Monate anhalten. Menschen mit einer chronischen somatoformen Schmerzstörung leiden oft zusätzlich unter der Tatsache, dass weder sie selbst noch Ärzte die Schmerzen eindeutig zuordnen können. Dies erschwert sowohl die Diagnose als auch die Behandlung und führt bei Betroffenen zu einem Gefühl der Hilflosigkeit, was wiederum  die Schmerzen verstärken kann.

Mit dem Zusammenhang von seelischem und körperlichem Leiden beschäftigt sich die Psychosomatik. In der Psychosomatik wird davon ausgegangen, dass die Psyche einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf verschiedener Krankheitsbilder hat und teilweise sogar deren Auslöser sein kann, wie es bei der somatoformen Schmerzstörung häufig der Fall ist. 

Häufig von Schmerz betroffene Körperregionen sind:

  • Brust
  • Arme
  • Schulter
  • Bauch
  • Unterleib
  • Rücken

Neben dem Hauptschmerz klagen Betroffene einer somatoformen Schmerzstörung auch über weitere, kleinere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Migräne sowie Magen- und Bauchschmerzen.

Oft werden die Schmerzen begleitet von Erschöpfungszuständen wie Schwindel, Unruhe, Herzrasen und Schwitzen. Auch Angst- und Panikzustände sowie depressive Verstimmungen können auftreten, aus Unsicherheit über den Ursprung der Schmerzen.

Wie wir eine somatoforme Schmerzstörung behandeln

Zur Behandlung der somatoformen Schmerzstörung können Sie bei uns an der Multimodalen Schmerztherapie teilnehmen.

Diese beinhaltet eine intensive Diagnostik und Behandlung und eine sehr hohe Therapiedichte. Ein speziell ausgebildeter Schmerztherapeut leitet die multimodale Schmerztherapie und bindet zur Behandlung weitere Fachärzte z. B. für Orthopädie, Neurologie, Rheumatologie und Psychiatrie ein.

Ein Schwerpunkt der multimodalen Schmerztherapie sind edukative Ansätze zur Schmerzverarbeitung: Wir klären unsere Patienten unter anderem über Schmerzmechanismen, Chronifizierung und Wirkung der Therapie auf. Dies kann im Umgang mit dem Schmerz helfen.

Folgende Abteilungen sind an der Behandlung beteiligt:

  • Spezielle Schmerztherapie
  • Ergotherapie
  • Physiotherapie
  • Gruppenbehandlungen
  • Ernährungsberatung
  • Patientenschulungen
  • Psychiatrische Untersuchung/Psychoedukation

Wer Sie behandelt

Prof. Dr. med. Franz Xaver Glocker

Prof. Dr. med. Franz Xaver Glocker

Ärztlicher Direktor, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Wirbelsäulenerkrankungen und Neuromuskuläre Erkrankungen

MEDICLIN Seidel-Klinik

Andreas Leipold-Weißenfels

Andreas Leipold-Weißenfels

Chefarzt Physikalische und Rehabilitative Medizin

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Viktoria Baumann

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